Richtig starke erste Halbzeit – Zu viele Fehler nach der Pause
Es tut sich einiges an der Tabellenspitze er Kreisliga A. Der bis dahin noch ungeschlagene Spitzenreiter Germania Ober-Roden 2 geriet bei der SG Ueberau mit 0:5 unerwartet deutlich unter die Räder. Unsere 1. Mannschaft ist wieder um einen Rang nach oben auf Platz 4 gerückt, denn der FSV Groß-Zimmern ließ beim 4:4 in Groß-Umstadt zwei Punkte liegen.
Beim Schlusslicht in Richen trumpfte unser Team vom Start weg ganz groß auf. Was da in spielerischer Hinsicht auf den Platz gebracht wurde, schien einen Klassenunterschied aufzuzeigen. Die Pausenführung von 0:4 entsprach voll dem Spielverlauf bis dahin. Allen Toren waren sehenswerte Spielzüge vorausgegangen. Besonders auffällig agierte Moritz Blume auf der Sechs, der viele Bälle erkämpfte und so das eigene Spiel immer wieder ankurbelte. Im offensiven Mittelfeld waren Ariol Morina und Florent Hajdini stetsanspielbar und sorgten für viel Druck. Die Richener Abwehr geriet vor allem aus den Fugen, wenn Henri Vogt links und Ruben Kurz rechts dank ihrer Schnelligkeit für akute Gefahr sorgten.
Nach der klaren Pausenführung war es in gewisser Weise durchaus verständlich, dass unser Team es in der zweiten Halbzeit etwas langsamer angehen ließ. Weniger nachzuvollziehen aber war, dass die Konzentration zunehmend nachließ. Geradezu unglaubliche Fehlpässe schlichen sich in die Aktionen ein. Mehrfach wurde der Ball ohne Bedrängnis zwei Meter am Adressaten vorbei direkt ins Seitenaus gespielt.
Ein so nicht vorhersehbares Problem stellte sich ab der 64. Minute ein, als Marcel Singh, bis dahin umsichtiger Organisator unserer Abwehr, und Moritz Blume ausgewechselt wurden. Zwar übernahm Lars Wiesenfeldt den defensiven Part in der Innenverteidigung weitgehend nahtlos, doch fühlte sich bisweilen niemand mehr für die Sechserposition verantwortlich. Da musste Trainer Mike Motz einige Male von außen zur Ordnung rufen.
Zudem orientierten sich unsere Offensivspieler zu weit nach vorne und standen dadurch zu hoch, um wirkungsvoll angespielt zu werden, da sich dort der Raum zu sehr verdichtethatte. Darunter litten die Spielzüge merklich, denn wiederholtblieben die Aktionen mangels Anspielmöglichkeiten unterwegs irgendwo hängen. Durch Konter des Gegners wurde es in der Folge einige Male gefährlich, was letztlich auch die beiden Gegentreffer ermöglichte.
Trotz der Mängel in der zweiten Halbzeit blieb das ein insgesamt souveräner Sieg. Er hätte aber sicherlich deutlich höher ausfallen können, wenn der Spielfluss aus der ersten Halbzeit beibehalten worden wäre. Erfreulich am Rande: David Lang konnte erstmals nach seiner Verletzung aus dem Spiel gegen Germania Ober-Roden Anfang September wieder auflaufen, wenn auch zunächst einmal nur für eine gute halbe Stunde.
Torfolge: 0:1 (3. Minute) Henri Vogt mit toll platziertem Schuss aus zwölf Metern von halblinks an den linken Innenpfosten und von dort ins Netz, spielerisch starke Vorarbeit von Florent Hajdini und Ariol Morina; 0:2 (21.) Florent Hajdini mit starkem Abschluss aus vierzehn Metern nach Spielzug über links und Zuspiel von Henri Vogt; 0:3 (27.) Florent Hajdini wieder nach Spielzug über mehrere Stationen, Henri Vogt hatte aufgelegt; 0:4 (42.) Henri Vogt mit scharf geschossenem Freistoß aus 25 Metern von halblinks, der noch leicht abgefälscht wurde, Moritz Blume war bei einem Vorstoß heftig gefoult worden; 0:5 (67.) Hasan Salo mit knallhartem Schuss genau in den Winkel, David Lang hatte den Ball für Hasan umsichtig in den freien Raum durchgesteckt; 1:5 (73.) Vincent Wedemeier stand bei einem Freistoß mitten in unserem Strafraum völlig frei und vollendete unbehelligt unhaltbar; 2:5 (83.) Matti-Nils Stecher war nach einem Steilpass mitten durch unsere höchst unaufmerksame Abwehr ganz frei durch und schob den Ball flach ins Eck.
Schiedsrichter: Carsten Dzionsko mit bemerkenswert starker Spielleitung, auffällig war vor allem die konsequente Anwendung der Vorteilsregel.
In Richen spielten für uns: Yannick Herget, Jan Enders (ab 83. Minute Arben Hasani), Marcel Singh (ab 64. Minute Lars Wiesenfeldt), Steffen Enders, Denys Lysokon, Moritz Blume(ab 64. Minute Henrik Ruißinger), Ariol Morina (ab 86. Minute Moritz Blume), Florent Hajdini, Ruben Kurz (ab 57. Minute David Lang), Hasan Salo, Henri Vogt.
Manfred Kähler